Die Mitglieder der Tavolata WWA unterstützen sich gegenseitig, wo es geht.

01.07.2020

Porträt

An einer Tavolata-Informationsveranstaltung 2014 begegnen sich der vielseitig sozial engagierte Walti und Walter. Nachdem sich Walter als einsam äussert, beschliessen die beiden, eine Tavolata für einsame Männer zu gründen. Aus ihrem Bekanntenkreis fragen sie weitere Männer an. Um den Diskussionen eine andere Dynamik zu verleihen («Diskussionen unter Männern laufen halt anders»), werden nach einigen Treffen weibliche Mitglieder zur Tavolata eingeladen.

Trudy und Walter legen oft Rezepte beiseite, um sie an einer Tavolata zum ersten Mal auszuprobieren!
Kochen, Servieren, Dokumentieren und Verwalten gehören zu den Ämtli in einer Tavolata. Nicht alle müssen alles machen.

In der Tavolata WWA nimmt man sich Zeit für Persönliches. Es kann über alles geredet werden. Was wichtig ist, ist die Akzeptanz aller Teilnehmenden mit ihren Eigenheiten. Deshalb sind alle Mitglieder in der Gestaltung des Treffens frei. Bei Walter wussten alle, dass meistens Tessinerbraten auf dem Menü stand, Edith erstellt mit dem Computer Menükarten, Trudy dekoriert mit viel Geschmack den Esstisch, Rico nimmt ab und zu die Gitarre hervor, Alex hat von Anbeginn erklärt, dass er nicht kochen könne, und Walti organisiert im Sommer die schon fast traditionelle Tavolata mit Grill und Schwimmbassin.

Heute besteht die Tavolata aus fünf Mitgliedern, die sich monatlich zu Hause zum Mittagessen treffen und im Turnus kochen. Die Mitglieder haben beim Start der Tavolata beschlossen, dass kein Kässeli aufgestellt wird und dass auf Geschenke an die Gastgeberin oder den Gastgeber verzichtet wird.

In Kürze

  • Was bringt die Tavolata?
    Die Tavolata bedeutet für die Mitglieder vor allem Gemeinschaft und Halt. Gleichzeitig sind die Treffen eine Gelegenheit, Unterstützung zu geben und zu erhalten und sich daran zu freuen, wie man sich gegenseitig Beistand leisten kann.
  • Highlights: Der Ausflug an die Tavolata-Jahrestagung auf dem Gurten bleibt besonders in Erinnerung. Die Tavolata-Gruppe fuhr mit dem Auto los und kam nach einer lustigen Fahrt mit verschiedenen Umwegen am Ziel an. Auch an andere Ausflüge, zum Beispiel in eine schöne Gärtnerei mit Café, oder an ein spezielles Restaurant im Schwarzwald erinnern sich die Teilnehmenden gerne.
  • Wunsch: Die Mitglieder sitzen oft bis spät in den Nachmittag zusammen am Tisch und reden. Ein Wunsch einzelner Mitglieder wäre, Spiele wie «Nünimal» oder «Elfer Raus» zu spielen. Im Vordergrund steht derzeit der Wunsch, dass die Mitgliederzahl, die wegen Tod und Krankheit reduziert ist, wieder auf den Stand von sechs Teilnehmenden ergänzt werden kann.

Die Tavolata WWA steht hinter einem festen Ziel: gegenseitige Unterstützung und Hilfestellung. Der Name der Tavolata kommt von den drei Gründungsmitgliedern Walti, Walter (mittlerweile verstorben) und Alex.
Rhea Braunwalder, Autorin